Sie wollen auf eigene Faust eine neue Sprache lernen? Diese fünf Tipps von Sprachprofis helfen Ihnen dabei!
«Jetzt oder nie!», sagen Sie sich beim Buchen Ihrer nächsten Sommerferien oder beim Aufpolieren Ihres Lebenslaufs. «Jetzt ist der Moment, um endlich *hier eine Sprache einfügen* zu lernen.» Ob Sie für Ihren nächsten Urlaub Ihr Italienisch auffrischen oder Ihr CV um Französischkenntnisse ergänzen möchten: Es ist nie zu spät, eine neue Sprache zu lernen oder seit der Schulzeit vernachlässigtes Sprachwissen aufzufrischen. Doch wie geht man dies am besten an? Wie stellen Sie sicher, dass sich die investierte Zeit und der Aufwand auch auszahlen? Und vor allem: Kann man zumindest die ersten Schritte auf dem Weg in eine mehrsprachige Zukunft eigenständig gehen?
Klar kann man das! Und wir sind da ganz Ihrer Meinung: Der ideale Zeitpunkt, um Ihre Reise zu einer neuen Sprache zu beginnen, ist jetzt. Wir haben einige Linguist*innen gefragt, wie sie ihre Sprachkenntnisse zu Hause kontinuierlich verbessern, und sie haben uns ein paar wertvolle Tipps verraten. Hier unsere fünf Favoriten für die nötige Starthilfe:
1. Sprachlern-App downloaden und loslegen
Eine der einfachsten Möglichkeiten, um seine Sprachkenntnisse zu vertiefen, bieten die zahlreichen Sprachlern-Apps für Ihr Smartphone, wie zum Beispiel Mondly oder Duolingo. Die meisten von uns haben ihr Handy sowieso immer dabei und verwenden es für alle möglichen Zwecke – warum also nicht auch zum Sprachenlernen? Viele Apps bieten für den Anfang kostenlose Versionen an. Wenn Sie sich unterfordert fühlen, können Sie jederzeit ein Upgrade vornehmen. Mit dieser Methode können Sie Ihre freie Zeit während des Tages optimal nutzen: Verwenden Sie die App auf dem Weg zur Arbeit, während Ihrer Kaffeepause oder als geistige Abwechslung nach Feierabend und bevor Sie es sich vor dem Fernseher bequem machen. Sie können Ihre Sprachkenntnisse jederzeit und überall vertiefen – und das, ohne Bücher mit sich herumschleppen zu müssen! Sie sind unsicher bezüglich der Aussprache? Kein Problem, denn viele Apps verfügen auch über Audiofunktionen. Zugegeben: Wenn Sie eine Sprache schon relativ gut beherrschen, werden Ihnen die Inhalte dieser Apps vielleicht etwas zu einfach vorkommen. Aber sie sind eine gute Startmöglichkeit, um regelmässige Lerngewohnheiten zu entwickeln. Wie viele Tage am Stück können Sie dranbleiben, ohne einen Tag auszusetzen? Probieren Sie es aus!
2. Hinsetzen und einschalten
Sie sind mit der Arbeit fertig und wollen sich nur noch bei Ihrer Lieblingsserie entspannen? Dann Film ab! Aber warum nicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Denn man kann auch beim Entspannen lernen. Zahlreiche Streamingdienste bieten vielfältige Sprachoptionen für Untertitelung und Synchronisation. Sehen Sie sich Ihre geliebte Fernsehserie oder einen bekannten Film für einmal in der Synchronsprache an, die Sie gerade lernen. Da Sie die Handlung kennen, versteht Ihr Ohr umso leichter, was in der Fremdsprache gesagt wird. Wenn Ihr Lernhunger besonders gross ist, können Sie auch die Untertitel einschalten, um sich zusätzlich mit der Schreibweise der Wörter vertraut zu machen. Oder Sie verwenden die Untertitel einfach als Verständnishilfe – schliesslich kann es anfangs schwierig sein, den gesprochenen Dialogen zu folgen. Fortgeschrittene können sich auch Serien und Filme anschauen, die original in der Fremdsprache gedreht wurden. Hier sind die Dialoge authentischer und vermitteln Ihnen einen besseren Eindruck von der Kultur, in der die Handlung spielt. Auch in diesem Fall können Untertitel zu Beginn sehr hilfreich sein. Mit der Zeit können Sie diese aber auch ausschalten und testen, wie viel Sie ohne «Stützräder» verstehen.
3. News, die Sie weiterbringen
Die grossen Schlagzeilen werden auf der Weltbühne gemacht – Sie können sich also täglich mit den neuesten internationalen Nachrichten versorgen und gleichzeitig Ihre Fremdsprache üben. Wahrscheinlich wissen Sie bereits in groben Zügen, worum es geht, sodass Sie das Gesagte im Kontext verstehen, ohne alles nachschlagen oder allzu viel erraten zu müssen. Falls Sie unsicher sind, können Sie jederzeit überprüfen, ob Sie alles richtig verstanden haben, indem Sie die Nachrichten in Ihrer Muttersprache nachlesen. Zudem gibt es verschiedenste Möglichkeiten, auf News zuzugreifen, und viele davon sind kostenlos. Wählen Sie einfach die Nachrichtenquelle, die Ihrem Lernstil am besten entspricht! Bei den Fernsehnachrichten können Sie sich auf die Aussprache konzentrieren und bei Bedarf die Untertitel einschalten. Wenn Sie hingegen die Zeitung lesen, können Sie parallel dazu eine Liste mit Vokabeln erstellen, die Sie später nachschlagen möchten. Oder Sie versuchen, ein paar neue Ausdrucksweisen und Redewendungen aufzuschnappen. Insider-Tipp: Denken Sie auch an die Radionachrichten! Damit können Sie Ihre Zeit auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen produktiv zu nutzen. Einfach Kopfhörer rein und loslegen! Einen fremdsprachigen Sender eine Weile im Hintergrund laufen zu lassen, ist auch eine gute Methode, sich auf Ihre Fremdsprache einzustimmen, bevor Sie sich ans konzentrierte Lernen machen.
4. Wort-Assoziationen
Wer kennt das nicht? Man ist mitten im Redefluss und ein ganz simples Wort will einem partout nicht einfallen. Man versucht verzweifelt, das Gemeinte zu umschreiben, ohne das verflixte Wort zu verwenden, und muss dabei vielleicht sogar auf Zeichensprache zurückgreifen. Als Anfänger*in ist es wichtig, den Wortschatz bei jeder Gelegenheit zu erweitern. Fortgeschrittene übersehen dafür leicht alltägliche Wörter zugunsten von komplizierteren Begriffen. Beide profitieren von einer einfachen, aber wirksamen Methode zur Erweiterung des Wortschatzes: der Verwendung von Etiketten und Haftnotizen. Beschriften Sie die Möbel bei Ihnen zu Hause, den Inhalt Ihres Kühlschranks oder die Gegenstände in Ihrem Büro! Wenn Sie ein Wort regelmässig zusammen mit dem Gegenstand sehen, auf den es sich bezieht, lernen Sie spielend neue Vokabeln und bilden Wort-Gegenstand-Assoziationen. Ein weiterer Vorteil von Etiketten ist, dass Sie ohne grosse Anstrengung viel lernen können, da Sie die Vokabeln jedes Mal intuitiv repetieren, wenn Sie im Raum sind. So werden Ihnen die Wörter auch wieder einfallen, wenn Sie sie brauchen – garantiert! Profi-Tipp: Erweitern Sie die Beschriftung der Gegenstände mit verwandten Begriffen, wenn Sie mit den Bezeichnungen der Gegenstände einmal vertraut sind! Sie könnten zum Beispiel einen Zettel an der Haustür anbringen mit der Übersetzung für «Tür», «Schlüssel», «Regenschirm», «Schuhe», «Handtasche», «Telefon», «Mantel», «gehen», «laufen», «fahren» usw.
5. Nutzen Sie Ihre soziale Ader
Eine neue Methode, um Ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, liegt direkt vor Ihrer Nase: Social Media. Soziale Medien bieten eine Möglichkeit, sich auf lockere und unterhaltsame Weise neue Vokabeln, grammatikalisches Wissen und Redewendungen anzueignen – und dabei fühlt es sich überhaupt nicht wie Lernen an! Viele Sprachlehrende nutzen die sozialen Medien, um ihr Wissen und ihre Fähigkeiten weiterzugeben. Sie finden also bestimmt jemanden, der die Sprache anbietet, die Sie lernen möchten. Anhand von Bildern, Quizfragen und Videos können Sie sich über verschiedenste Themen informieren – und dabei hören Sie gleich, wie Muttersprachler*innen die neuen Wörter aussprechen. Die Angebote sind völlig kostenlos, und das Beste daran ist: Die Anzahl der Lehrenden, denen Sie folgen können, ist unbegrenzt. Sie können sich dadurch mit verschiedenen Akzenten und Dialekten vertraut machen und sich dabei das Vokabular zu immer mehr Themen aneignen. Ausserdem bieten einige Lehrende auch Sprachkurse an. Wenn Sie also eine Person gefunden haben, deren Stil Ihnen zusagt, können Sie Ihr Sprachwissen in einem Kurs weiter vertiefen.
Probieren Sie diese Tipps aus und finden Sie heraus, welche für Sie am besten geeignet sind! Haben Sie ebenfalls einen tollen Tipp, den Sie weitergeben möchten? Teilen Sie diesen mit uns!